Alte Konflikte – neue Kooperationen
Wie bereits im Vorjahr veranstaltete der Kärntner Heimatdienst auch heuer wieder ein wissenschaftliches Symposium, um einerseits historische Probleme unseres Landes aufzuarbeiten und andererseits neue Themenbereiche des Heimatschutzes zu erarbeiten.
Unter dem Motto „alte Konflikte – neue Kooperationen“ traf man sich am 16. September wieder im Klagenfurter Europa-Haus, das freundlicherweise von der Stadt Klagenfurt kostenfrei zur Verfügung gestellt worden war. Nach der Begrüßung durch den Klagenfurter Bürgermeister Christian Scheider und nach den Grußworten des Landtagspräsidenten Reinhard Rohr eröffnete KHD-Obmann Andreas Mölzer die Tagung, die in zwei Diskussionsrunden das Thema aufarbeitete. Mölzer appellierte dabei vor der medialen Öffentlichkeit und den Teilnehmern des Symposiums an die Verbände der Kärntner Slowenen, konkret an Valentin Inzko und an Manuel Jug, den Dialog auch mit den Heimat- und Traditionsverbänden wieder aufzunehmen.
Das erste Podium wurde vom Historiker Doktor Peter Wassertheurer und seinem slowenischen Kollegen Professor Janez Stergar bestritten. Wassertheurer ist der Vorsitzende des Arthur Lemisch-Instituts, welches den Kärntner Abwehrkämpferbund nahe steht. Und Stergar ist der Vorsitzende des Clubs der Kärntner Slowenen in Lublijana und Mitglied des General Majster-Verbandes.
Damit ist es im Kärntner Heimatdienst gelungen, erstmals die Traditionsträger der seinerzeitigen Gegner im Kärnten Abwehrkampf an einen Tisch zu bekommen. Das was sie damals trennte, nämlich ihre nationale Einstellung und der Kampf um ihre jeweilige Heimat, wie sie jeweils verstanden, eint sie heute, betonte KHD-Obmann Mölzer. Dass sie nämlich Patrioten sind, die einen Kärntner Patrioten die anderen eben slowenische Patrioten.
Bei der von Doktor Marjan Sturm, dem langjährigen Vorsitzenden des Zentralverbandes der Kärntner Slowenen, moderierten Diskussionen zwischen den beiden Historikern zeigte sich, dass es noch große Unterschiede in den beiden Geschichtsbildern gibt. Dennoch – so Sturm – ist allein die Tatsache, dass man miteinander spricht und die Ansichten der Gegenseite zur Kenntnis nimmt, ein wichtiger Schritt hin zur Versöhnung.
Am zweiten Podium, das dann von Andreas Mölzer moderiert wurde, debattierten neben dem Hausherrn des Europahauses, dem Altlandeshauptmann Christoph Zernatto, der Kärntner FPÖ-Chef Erwin Angerer, der Spitzenmanager Filip Ogris-Matic, ein Kärntner Slowene und Magister Wolfgang Pucher, der Vertreter der Kärntner Industriellenvereinigung. Dabei ging es um den Wirtschaftsstandort Kärnten im Alpen Adria-Raum, wobei die vier Diskutanten sich einig waren, dass das Land große Chancen habe. Allerdings gelte es, die Abwanderung junger hochqualifizierte Kräfte zu bekämpfen und ein breites Bewusstsein über die Lebensqualität und ökonomische Kraft des Wirtschaftsstandorts Kärnten zu propagieren.
Die mediale Berichterstattung im ORF (Symposium: Konflikte überwinden als Chance – kaernten.ORF.at) könnten aber auch in den großen Tageszeitungen des Landes (Siehe Ausschnitt oben, Kärntner Heimatdienst – Erst ruhig diskutieren, dann ordentlich feiern | krone.at) über dieses Symposium des Kärntner Heimat Dienst es war über aus erfreulich. Auch an dieser Stelle den Medienvertretern herzlich dafür gedankt.