Der Kärntner Heimatdienst

Österreichs größte parteifreie patriotische Bürgerinitiative

Der KHD ist um Konfliktlösung bemüht

Runder Tisch des KHD: ein Zivilgesellschaftlicher Dialog mit SPÖ und FPÖ – aber ohne Slowenenorganisationen

In der Presseaussendung vom 10. Februar 2023 lädt der Kärntner Heimatdienst zu einem Runden Tisch um als Vermittler zwischen den einzelnen Interessensgruppen aufzutreten:

Kärntner Heimatdienst ist um Konfliktlösung bemüht

Einladung zu einem runden Tisch über die Aussage „Slowenisierung stoppen“

Klagenfurt (OTS) – Der Kärntner Heimatdienst, als zivilgesellschaftliche Organisation, die sich der Erhaltung und Pflege der historisch gewachsenen Kärntner Identität verpflichtet fühlt, hat mit großem Befremdem von der wahlkampfbedingten Aussage einer Partei-Jugendorganisation Kenntnis genommen, wonach man aktuell im Lande die „Slowenisierung stoppen“ müsse.

Der Kärntner Heimatdienst betrachtet Sprache und Kultur der slowenischen Volksgruppe als unveräußerlichen Teil dieser historisch gewachsenen Identität Kärntens und tritt daher vorbehaltlos für deren Pflege und Erhaltung ein. Historisch bedingte Ängste vor irgend einer Art von „Slowenisierung“ sieht er daher als längst obsolet geworden Relikte aus der längst überwunden Ära der Minderheiten-Konflikte im Lande.

Da es sich aber bei den Urhebern dieser Aussage um die Jugendorganisation der immerhin zweitgrößten politischen Kraft im Kärntner Landtag handelt und da diese Aussage im Lande, aber auch im benachbarten Slowenien für beträchtliche Unruhe, ja sogar für diplomatische Irritationen gesorgt hat, erlaubt sich der Kärntner Heimatdienst zu einem Runden Tisch einzuladen, zu dem Vertreter der Freiheitlichen, beziehungsweise ihrer Jugendorganisation, solche der Adressaten dieser Angriffe, nämlich der Kärntner SPÖ und jene der Kärntner Slowenenorganisationen gebeten werden.

Unter der Moderation von KHD-Obmann Andreas Mölzer und des langjährigen Slowenen-Vertreters Marjan Sturm soll dieser runden Tisch am Dienstag 14. Februar stattfinden.
Dabei sollte in Form eines durchaus kontroversiellen Dialogs latente Konflikte und parteipolitische Taktik, aber auch die reale Situation in Kärnten angesprochen werden.

Der Kärntner Heimatdienst ist bemüht, mit dieser Initiative einen Beitrag zur Konfliktlösung und zur Versöhnungs- und Verständigungspolitik im Lande zu leisten.

Kleine Zeitung

In der “Kleinen Zeitung” wird über die Causa berichtet

Die Sloveneverbände schlagen die Einladung des KHD zu einem Runden Tisch aus:

Lieber Andreas, lieber Marjan!

Zuerst einmal bedanke ich mich für die Einladung! Ich teile euch mit, dass wir im Zentralverband über eine Teilnahme an der Gesprächsrunde diskutiert haben, jedoch zum Entschluss gekommen sind, dass wir daran nicht teilnehmen möchten, da der überwiegende Teil der Vorstandsmitglieder, die sich gemeldet haben der Meinung sind, dass eine Teilnahme des ZSO aus verschiedenen Gründen nicht notwendig bzw. zielführend ist.

Es geht natürlich auch darum, dass wir als Volksgruppenorganisation weitestgehend aus dem laufenden Wahlkampf herausgehalten werden, deshalb begrüße ich sehr wohl die Teilnahme von Vertretern der SPÖ bzw. FPÖ.

Liebe Grüße und einen erfolgreichen Verlauf des Gespräches!

Manuel Jug


Sehr geehrte Damen und Herren!

Der Rat der Kärntner Slowenen teilt zu Ihrem Schreiben vom 10.02.2023 mit, dass er am Runden Tisch im Gasthof Dermuth am 14. Feber nicht teilnehmen wird.

Der Runde Tisch wird als Beirat zur Versöhnung – und Verständigungsarbeit bezeichnet, was prinzipiell begrüßenswert erscheint, bedauerlicherweise gab es in der Vergangenheit jedoch diesbezüglich keine konkreten positiven Ansätze. So ein Ansatz wäre die Aufarbeitung der Geschichte des KHD (“Es gibt kein Slowenisch – Kärnten”), die Neugestaltung der Stätte der Kärntner Einheit oder eine auf wissenschaftlich belegten Fakten basierende Neubewertung der Person Hans Steinacher. Der KHD könnte sich auch für die Wiedereinführung des obligatorischen zweisprachigen Unterrichts (mit Abmeldemöglichkeit, wie bei Religion), einsetzen. Bekanntlich war der KHD unter den federführenden Organisationen, die diese vorbildliche, 1945 eingeführte Regelung, 1958 zu Fall gebracht und der Volksgruppe unwiederbringlichen Schaden zugefügt haben. Die Zahl der Schüler fiel damals von ca. 13.000 auf ungefähr 1.300. Davon hat sich die Volksgruppe nie wieder erholt.

Mit freundlichen Grüßen

Milena Ošina

Sekretärin des Rates der Kärntner Slowenen


Sehr geehrte Damen und Herren!

Spoštovane gospe in gospodje!

Ich möchte mich recht herzlich für die Einladung bedanken und mitteilen, dass ich am heutigen runden Tisch nicht teilnehmen werde, da ich einerseits schon seit gestern in Wien bei Terminen bin, und andererseits auch aufgrund der eingebrachten Anzeige und des finalen Wahlkampfes derzeit zum Thema keine weiteren öffentlichen Schritte setzen möchte. In weiterer Folge, nach den Wahlen, werden wir gerne mit den Landtagsparteien den Dialog, vor allem im Rahmen des Dialogforums, für ein gemeinsames Kärnten/Koroška fortsetzen.

Mit freundlichen Grüßen/Z lepimi pozdravi

Bernard Sadovnik


Der Runde Tisch fand wie geplant am 14. Februar 2023 mit vertretern des KHD, der SPÖ und FPÖ statt – hier die Presseaussendung dazu:

Runder Tisch des Kärntner Heimatdienstes zu „Slowenisierung stoppen“

Aussage zu bedauern – Reaktionen überzogen – Zivilgesellschaftlicher Dialog mit SPÖ und FPÖ – ohne Slowenenorganisationen

Klagenfurt (OTS) – Im Zuge dieser zivilgesellschaftlichen Initiative des Heimatdienstes, die sich als Beitrag zur Versöhnungs- und Verständigungsarbeit im Lande verstanden wissen will, war man sich einig: die Aussage der Kärntner freiheitlichen Jugend, wonach man die „Slowenisierung stoppen“ müsse, sei abzulehnen. Selbst der anwesende Spitzenkandidat der Kärntner FPÖ Erwin Angerer, bedauerte diese ausdrücklich.

In Vertretung von Landeshauptmann Peter Kaiser stellte SPÖ– Landes Geschäftsführer Andreas Sucher fest, dass derlei Aussagen dem Geist des friedlichen Miteinanders im Lande schaden würden, begrüßte aber das freiheitliche Bedauern darüber.

Die Reaktionen auf diese einhellig abgelehnte Formulierung der Kärntner freiheitlichen Jugend erschienen aber allen Anwesenden, auch den vertretenen Kärntner Slowenen rund um Marjan Sturm, als übertrieben: Anzeigen bei Gericht, diplomatische Missstimmung zwischen Wien und Ljubliana, das Zitieren der österreichischen Botschafterin in das slowenische Aussenministerium und gar Forderungen nach dem Verbot der freiheitlichen Jugendorganisation würden bedeuten, dass man mit Kanonen auf Spatzen schießt.

Diese Gespräche fanden am Dienstag den 14. Februar statt, da der Kärntner Heimatdienst zu einem runden Tisch ins Klagenfurter Hotel Dermuth geladen hatte, um – moderiert von KHD-Obmann Andreas Mölzer und dem langjährigen Slowenenvertreter Marjan Sturm – die heftig kritisierte Aussage der freiheitlichen Jugend Kärntens „Slowenisierung stoppen“ in Form eines zivilgesellschaftlichen Dialogs zwischen den Betroffenen zu thematisieren. Eingeladen waren Vertreter der Kärntner SPÖ und der Kärntner Freiheitlichen als die beiden parteipolitischen Antagonisten und die Kärntner Slowenenverbände als Ziel dieses Angriffs.

Für den Landeshauptmann und die SPÖ nahm stellvertretend Landesgeschäftsführer Andreas Sucher teil, für die Freiheitlichen war Landesparteiobmann Erwin Angerer gekommen. Für die Konsensgruppe war der vormalige dritte Landtagspräsident Rudolf Schober anwesend.

Die Slowenenverbände sagten bedauerlicherweise ab, wobei Manuel Jug für den Zentralverband der Kärntner Slowenen erklärte, als Volksgruppenvertreter wolle man nicht in den Wahlkampf hinein gezogen werden. Der Rat der Kärntner Slowenen unter der Führung von Valentin Inzko ließ wissen, dass man der Einladung des Heimatdienstes unter anderem deswegen nicht folgen könne, weil dieser 1958, also vor 65 Jahren, für das Ende des verpflichtenden zweisprachigen Unterrichts eingetreten sei. Dafür nahm allerdings an der Seite des langjährigen Slowenenvertreters Marjan Sturm eine Reihe anderer Persönlichkeiten aus dem Kreise der slowenischen Volksgruppe an dem Gespräch teil.

Einig war man sich an diesem runden Tisch darüber, dass zivilgesellschaftliche Initiativen dieser Art nach dem Vorbild der Kärntner Konsensgruppe für die Erhaltung und den Ausbau des friedlichen Miteinanders nützlich und notwendig wären. Man müsse trachten, diese über die Landesgrenzen hinaus im gesamten Alpen-Adria -Raum zur Bewältigung alter historischer Antagonismen und aktueller Konflikte auszubauen. Nur so könne man die Friedensregion-Alpen-Adria als gesamteuropäisches Modell und Vorbild weiter entwickeln.

Krone Zeitung

Bericht in der “Kronen Zeitung” über die Versönungsarbeit des KHD

Kleine Zeitung

Auch die “Kleine Zeitung” berichtet über den Runden Tisch

 

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