Kärntner Konsensgrupp: Gemeinsames Gedenken an NS-Opfer und an die Nachkriegsopfer aller totalitärer Regime Zahlreiche weitere Opfergedenkveranstaltungen
Wie schon seit vielen Jahren gedachten zu Christi Himmelfahrt Mitglieder der Kärntner Konsensgruppe, des Heimatdienstes und des slowenischen Zentralverbandes gemeinsam der Millionen Opfer des NS-Terrors sowie aller Nachkriegsopfer totalitärer Regime. (Bild rechts oben)
Schon tags zuvor gedachten Österreichs Botschafterin in Slowenien Elisabeth Ellison-Kramer, der Verbandsobmann der deutschsprachigen Kulturvereine in Slowenien, Christian Lautischer und Minister a.D. Ingo Pasch (Bild links oben) in Leše/Liescha (Slowenien) der von Kärnten nach Ende des 2. Weltkriegs verschleppten und grausam ermordeten Opfer.
„Aufklärung und offene Befassung mit geschichtlichen Ereignissen sind wichtig als Basis für vertrauensvollen Dialog und Versöhnung“ betonte in diesem Zusammenhang Frau Botschafterin Ellison-Kramer.
Christian Lautischer ergänzte:
“Wir haben uns heute in Liescha/Leše versammelt, weil uns ein friedliches Miteinander am Herzen liegt. Dazu bedarf es der oft zitierten Aufarbeitung der Vergangenheit, der Bereitschaft zum Entgegenkommen und zum Verständnis für den Anderen – allerdings von allen Seiten.”
An der Gedenkstätte am Friedhof in Klagenfurt-Annabichl gedachte KHD-Obmann Josef Feldner zum „Tag der Freude“ des Endes der NS-Terrors, der Millionen Menschen, die aus rassischen, religiösen und ideologischen Gründen vom nationalsozialistischen Unrechtsregime ermordet wurden sowie auch aller schuldlosen Nachkriegsopfer, um mit dem Aufruf zu schließen:
„Bauen wir den „Tag der Freude“ zur Verachtung jeglichen autoritären Gedankenguets aus, erweitern wir den „Tag der Freude“ zum „Tag der Versöhnung“, um in unserer Alpen-Adria-Region beispielgebend zu überwinden, was uns viel zulange getrennt hat!
Marjan Sturm, Mitglied der Kärntner Konsensgruppe und Obmann a.D. des slowenischen Zentralverbandes führte u.a. aus:
„76 Jahre ist es her, dass die Tyrannei der Nazis beendet wurde. Der Weg zur Freiheit ist gepflastert von Millionen von toten KZ-Insassen, Soldaten der Alliierten, Widerstandskämpfern und zivilen Opfern, aber auch von Soldaten der Wehrmacht, die nicht alle freiwillig in den Krieg gezogen sind.
Die europäische Integration bietet die Chance, die unterschiedlichen Narrative im Dialog zu diskutieren und so zu einer Synthese zu kommen; die nur lauten kann: Nie wieder Gewalt, nie wieder Krieg, nie wieder Faschismus und Totalitarismus, nie wieder Intoleranz gegenüber Andersdenkenden, gegenüber Minderheiten und anderen Völkern.“
Außer den Veranstaltungen in Klagenfurt-Annabichl und Liescha wurde auch in zahlreichen weiteren Orten des Kärntner Unterlandes der schuldlosen Opfer aller totalitärer Regime gedacht.
Über Initiative von KHD-Obmann-Stellvertreter Franz Jordan wurde in diesen Maitagen auch in vielen katholischen Kirchen Unterkärntens für die Opfer des Krieges und der Nachkriegstage gebetet. Diesen Gebeten schlossen sich auch Pfarrer Erich Ickelsheim (Altkatholische Kirche) sowie Pfarrer Ljubomir Radovanov (Orthodoxe Kirche) an.
Bildunterschriften: Bild links oben: Opfergedenken in Slowenien v.l. Minister a.D. Ingo Pasch, Botschafterin Elisabeth Ellison-Kramer und Christian Lautischer.. fritz-press Bild rechts oben: v.l. Manuel Jug, Obmann Zentralverband slowenischer Organisationen, KHD-Obmann-Stellvertreter EU-Abg. a.D. Andreas Mölzer, Dr. Josef Feldner, Dr. Florian Rulitz, Landtagspräsident a.D. Rudolf Schober, Dr. Marjan Sturm und Julia Gruber (KHD-Jugend).