Universitätsprofessor Lothar Höbelt auf Einladung des KHD beim Streifzug durch die Geschichte – von Kaiser Arnulf bis Peter Kaiser
Ende Oktober lud der Kärntner Heimatdienst zum geselligen Kasnudel-Essen beim Traditionsgasthaus Fruhmann in Wernberg ein. Thema des Abends war der „Sonderfall Kärnten“, den der renommierte Wiener Historiker Universitätsprofessor Dr. Lothar Höbelt in bekannt launiger, und ebenso fundierter Art und Weise thematisierte. Dass Kärnten in seiner langen Geschichte immer und immer wieder eine Sonderstellung einnahm, konnte Höbelt an zahlreichen Beispielen dem geneigten Publikum vor Augen führen. War Kärnten im Mittelalter zunächst Österreichs erstes Herzogtum, verlor es zwischendurch an Bedeutung, konnte aber immer wieder seine Sonderstellung ausspielen. Spannend ist der Umstand, dass etwa in der K&K-Monarchie die Kärntner im Gegensatz zu anderen Kronländern lange keinerlei Minderheitenproblematik beschäftigte, diese erst sehr spät eine Rolle spielte und bekanntermaßen erst nach dem Ersten Weltkrieg mit Abwehrkampf und Volksabstimmung eskalierte.
Für Höbelt ist vor allem – mit Blick in die Zukunft – die einzigartige geographische Lage Kärntens von Bedeutung. Denn Kärnten grenzt im Süden bekanntlich einerseits an Italien, andererseits an Slowenien und den Balkan. Mit dieser Ausgangslage und Nachbarschaft zur slawischen und romanischen Welt hat, so Höbelt, Kärnten im europäischen Kontext alle Chancen.